Donnerstag, 24. Februar 2011

Gewitter am Lake Bunyonyi


Nach einigen Tagen im Auto waren wir froh, mal wieder ein paar Tage ausspannen zu können. Lake Bunyonyi ist dafür der perfekte Ort: Ein See, wie im Paradies. In den Bergen gelegen und umgeben von wunderschöner Vegetation wirkt er sehr exotisch, wie im Film. Aber es kommt noch besser. Der über 2.000m tiefe Lake Bunyonyi ist einer der wenigen afrikanischen Seen, in dem Mensch schwimmen kann. Keine Hippos, keine Krokodile, keine Bilharziose (eklige Würmer, die im Wasser leben und durch die Haut in den Körper (genau genommen die Leber) wandern, um dann ne Menge Unfug im Körper anzurichten). So suchten wir uns ein Camp, in dem wir direkt am See stehen konnten und das eine schöne Badestelle hat.


Am ersten Tag lernte ich mit einem geliehenen Einbaum gerade aus anstatt in Kreisen zu paddeln. Ich machte eine kleine Tour und fuhr mit dem kaunähnlichem Boot auf dem lokalen Markt einkaufen. Am zweiten Tag paddelte ich zur Bushara Island, wie es mir von Freunden und Kollegen so sehr ans Herz gelegt wurde. Im Gegensatz zum ersten Tag konnte mir am zweiten Tag auch Jemand sagen, wo die Insel ist (In Uganda habe ich nicht die besten Erfahrungen gemacht, wenn es darum geht Antworten auf einfache Fragen zu bekommen…). Nachdem ich losgepaddelt war, zogen sich die Wolken immer weiter zu und kurz bevor ich die Insel erreichte, begann es zu regnen. Ich fing an zu fluchen. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Ich wollte doch in der Sonne hin paddeln, mich an eine Badestelle zu anderen Urlaubern und Urlauberinnen in Shorts bzw. Bikini legen, vielleicht einen überteuerten Kuchen essen und bei schönstem Wetter wieder zurückpaddeln. Nun ja, nachdem ich mich vor dem Regen in das Restaurant auf der Insel, unter einem Strohdach gelegen, gerettet hatte, fing es allerdings erst richtig an. Ich hatte noch Glück gehabt. Über dem See brach eine Sturmflut nieder, dass ich mein eigenes Wort kaum noch verstehen konnte. Dazu kam, dass ich der einzige Urlauber auf der Insel zu sein schien. Die gute Seite: Der Kamin wurde angemacht und ich konnte mich aufwärmen, meine Sachen trocknen und ein paar sehr leckere Encheladas am Feuer genießen.



Mein Plan war, dass der Regen aufhört, bis ich zu Ende gegessen habe und ich dann im Sonnenschein wieder zurück zuckel. Auch dieser Plan ging nicht auf… Es regnete immer noch junge Hunde, sodass ich nach einem motorisierten Schlepp zurück fragte. Denn ich musste zeitig wieder auf dem Festland sein, wollten wir doch am gleichen Tag noch zur Grenze eines Nationalparks. Sie wollten umgerechnet 5€ vom mir für ein Motorboot mit Fahrer haben. Echt unverschämt, wobei das Wetter meine Verhandlungsposition nicht unbedingt verbesserte. Ich machte mich also wieder auf zu meinem Einbaum, was natürlich mittlerweile mit Wasser voll war. Ich hatte mir schon überlegt, das Boot auf die Seite zu drehen, um das Wasser abzulassen. Das  ging nicht. Und das Wasser mit meiner Wasserflasche raus zu schöpfen dauerte ungefähr so lange, wie Wasser aus den Wolken nachfloss. Also organisierte ich irgendwie eine Schöpfkelle und machte das Bötchen damit leer. Als ich in See stach, war ich bereits wieder komplett durchnässt. Zunächst war es noch etwas kalt, aber paddeln als wär der Teufel hinter einem her (ich war natürlich mittlerweile spät dran) hält warm. Außerdem hörte es natürlich auch auf zu regnen, kurz bevor ich mein Camp erreichte. Prompt als ich zurückkehrte, schien wieder die Sonne. Diese kleine Bootstour hatte ich mir zwar anders vorgestellt, aber insgesamt war sie doch ganz abenteuerlich.




Anschließend fuhren wir auf dem Weg zum Mgahinga Gorilla National Park ein ganzes Stück direkt am Ufer des Sees entlang. Erst jetzt wurde uns bewusst, wie schön es hier eigentlich wirklich ist. Die Fotos sollten für sich selbst sprechen... Ich dachte nur die ganze Zeit: Hier und jetzt auf diesem spiegelglatten See wakeboarden, das würde der ganzen Sache die Krone aufsetzen. 


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