Nach einigen Tagen im Auto waren wir froh, mal wieder ein
paar Tage ausspannen zu können. Lake Bunyonyi ist dafür der perfekte Ort: Ein
See, wie im Paradies. In den Bergen gelegen und umgeben von wunderschöner
Vegetation wirkt er sehr exotisch, wie im Film. Aber es kommt noch besser. Der
über 2.000m tiefe Lake Bunyonyi ist einer der wenigen afrikanischen Seen, in
dem Mensch schwimmen kann. Keine Hippos, keine Krokodile, keine Bilharziose
(eklige Würmer, die im Wasser leben und durch die Haut in den Körper (genau
genommen die Leber) wandern, um dann ne Menge Unfug im Körper anzurichten). So
suchten wir uns ein Camp, in dem wir direkt am See stehen konnten und das eine
schöne Badestelle hat.
Am ersten Tag lernte ich mit einem geliehenen Einbaum gerade
aus anstatt in Kreisen zu paddeln. Ich machte eine kleine Tour und fuhr mit dem
kaunähnlichem Boot auf dem lokalen Markt einkaufen. Am zweiten Tag paddelte ich
zur Bushara Island, wie es mir von Freunden und Kollegen so sehr ans Herz gelegt
wurde. Im Gegensatz zum ersten Tag konnte mir am zweiten Tag auch Jemand sagen,
wo die Insel ist (In Uganda habe ich nicht die besten Erfahrungen gemacht, wenn
es darum geht Antworten auf einfache Fragen zu bekommen…). Nachdem ich losgepaddelt
war, zogen sich die Wolken immer weiter zu und kurz bevor ich die Insel
erreichte, begann es zu regnen. Ich fing an zu fluchen. Das hatte ich mir
anders vorgestellt. Ich wollte doch in der Sonne hin paddeln, mich an eine
Badestelle zu anderen Urlaubern und Urlauberinnen in Shorts bzw. Bikini legen,
vielleicht einen überteuerten Kuchen essen und bei schönstem Wetter wieder zurückpaddeln.
Nun ja, nachdem ich mich vor dem Regen in das Restaurant auf der Insel, unter
einem Strohdach gelegen, gerettet hatte, fing es allerdings erst richtig an. Ich
hatte noch Glück gehabt. Über dem See brach eine Sturmflut nieder, dass ich
mein eigenes Wort kaum noch verstehen konnte. Dazu kam, dass ich der einzige
Urlauber auf der Insel zu sein schien. Die gute Seite: Der Kamin wurde angemacht
und ich konnte mich aufwärmen, meine Sachen trocknen und ein paar sehr leckere Encheladas
am Feuer genießen.
Mein Plan war, dass der Regen aufhört, bis ich zu Ende
gegessen habe und ich dann im Sonnenschein wieder zurück zuckel. Auch dieser Plan
ging nicht auf… Es regnete immer noch junge Hunde, sodass ich nach einem
motorisierten Schlepp zurück fragte. Denn ich musste zeitig wieder auf dem
Festland sein, wollten wir doch am gleichen Tag noch zur Grenze eines
Nationalparks. Sie wollten umgerechnet 5€ vom mir für ein Motorboot mit Fahrer haben.
Echt unverschämt, wobei das Wetter meine Verhandlungsposition nicht unbedingt
verbesserte. Ich machte mich also wieder auf zu meinem Einbaum, was natürlich
mittlerweile mit Wasser voll war. Ich hatte mir schon überlegt, das Boot auf
die Seite zu drehen, um das Wasser abzulassen. Das ging nicht. Und das Wasser mit meiner
Wasserflasche raus zu schöpfen dauerte ungefähr so lange, wie Wasser aus den
Wolken nachfloss. Also organisierte ich irgendwie eine Schöpfkelle und machte
das Bötchen damit leer. Als ich in See stach, war ich bereits wieder komplett
durchnässt. Zunächst war es noch etwas kalt, aber paddeln als wär der Teufel
hinter einem her (ich war natürlich mittlerweile spät dran) hält warm. Außerdem
hörte es natürlich auch auf zu regnen, kurz bevor ich mein Camp erreichte. Prompt
als ich zurückkehrte, schien wieder die Sonne. Diese kleine Bootstour hatte ich
mir zwar anders vorgestellt, aber insgesamt war sie doch ganz abenteuerlich.
Anschließend fuhren wir auf dem Weg zum Mgahinga Gorilla
National Park ein ganzes Stück direkt am Ufer des Sees entlang. Erst jetzt
wurde uns bewusst, wie schön es hier eigentlich wirklich ist. Die Fotos sollten
für sich selbst sprechen... Ich dachte nur die ganze Zeit: Hier und jetzt auf
diesem spiegelglatten See wakeboarden, das würde der ganzen Sache die Krone
aufsetzen.
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