Aufgrund der kleinen Verspätung hervorgerufen durch die
Internetbeschaffung in Lira, kamen wir etwas spät im Murchison Falls
Nationalpark an. Was wir bis dahin nicht wussten, war, dass wir vom Gate bis zu
unserer Campsite im Park noch mal 95km hinter uns legen müssen (auf schlechten
"Straßen", versteht sich). Nun ja, da wir jedoch am nächsten Morgen um 9h eine
Bootstour zu den Wasserfällen machen wollten, blieb uns nicht viel übrig. Wir
fuhren also in den Park, dem Sonnenuntergang entgegen. Leider verschwieg der
Ranger, der uns den Weg erklären sollte, die Hälfte desselben. Seiner Aussage
nach waren es nur 60km. Wir bemühten uns also zügig durch den Park zu kommen
und passierten auf dem Weg auch einige echt schöne Landschaftsabschnitte und
eine Reihe von Tieren (Impalas, Warzenscheinfamilien, Wasserböcke und später
sogar Giraffen). Sechzig Kilometer später kamen wir an eine Kreuzung und ich
rief den Ranger über mein Handy an: Er nuschelte etwas von 5km nach links.
Naja, es waren 35km, wie sich herausstellte. Natürlich ging auch mein Guthaben
genau dann zur Neige, als ich ihn nochmals anrufen wollte, um zu fragen, warum
nach den 5km kein Camp kommt. Kurzfristig machte ich mich schon mit dem
Gedanken vertraut, im Auto und nicht wie sonst auf dem Dach zu schlafen. Denn auf Besuch
von den größeren Bewohnern des Nationalparks (es gibt dort Löwen, Elefanten und
Nilpferde) konnte ich verzichten. Letztendlich erreichten wir dann aber das
Camp und bekamen auch noch ein paar Stunden Schlaf.
Den Park selbst habe ich sehr genossen. Schon auf der Suche
nach unserem Camp passierten wir wirklich schöne savannenartige Abschnitte und erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang. Zum gleichen Zeitpunkt fuhren wir gerade an brennenden Feldern
vorbei. Da die Tiere im Nationalpark einen gesegneten Appetit haben (Elefanten
verspeisen mehrere Tonnen Grass täglich), legen die Ranger Feuer, um Platz zu
machen, für neu wachsendes Gras. Aus irgendwelchen Gründen fühlen sich eine
Vielzahl von Vögeln davon angelockt und sitzen dann neben dem Feuer auf den
Wegen, die wir benutzen wollen. Wirklich ein beeindruckendes Bild.
Ebenso beeindruckend war die Nilfahrt am nächsten Morgen,
bei der wir Nilpferde, Krokodile, ein paar Elefanten, eine Reihe von Vögeln und
die Wasserfälle aus nächster Nähe betrachten konnten. Ich habe es auch sehr
genossen, mal wieder auf dem Wasser, noch dazu auf einem schnellen Motorboot zu
sein. Nach der Bootstour nahmen wir uns einen Ranger und fuhren noch eine Weile
auf Gamedrive (Safari), wo wir dann Elefanten, Büffelherden, verschiedene
Giraffen, Warzenschweine und Nilpferde angucken durften, von denen die Hälfte
auch uns verdutzt anguckte. Als hätten wir es nicht besser timen können, waren
wir mit alledem fertig und konnten gerade noch zu dem oberen Teil der Fälle
fahren, als die Zeit unseres 24-Stundentickts abgelaufen war.
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