Freitag, 11. Februar 2011

Die zweiten Fälle in Uganda


Aufgrund der kleinen Verspätung hervorgerufen durch die Internetbeschaffung in Lira, kamen wir etwas spät im Murchison Falls Nationalpark an. Was wir bis dahin nicht wussten, war, dass wir vom Gate bis zu unserer Campsite im Park noch mal 95km hinter uns legen müssen (auf schlechten "Straßen", versteht sich). Nun ja, da wir jedoch am nächsten Morgen um 9h eine Bootstour zu den Wasserfällen machen wollten, blieb uns nicht viel übrig. Wir fuhren also in den Park, dem Sonnenuntergang entgegen. Leider verschwieg der Ranger, der uns den Weg erklären sollte, die Hälfte desselben. Seiner Aussage nach waren es nur 60km. Wir bemühten uns also zügig durch den Park zu kommen und passierten auf dem Weg auch einige echt schöne Landschaftsabschnitte und eine Reihe von Tieren (Impalas, Warzenscheinfamilien, Wasserböcke und später sogar Giraffen). Sechzig Kilometer später kamen wir an eine Kreuzung und ich rief den Ranger über mein Handy an: Er nuschelte etwas von 5km nach links. Naja, es waren 35km, wie sich herausstellte. Natürlich ging auch mein Guthaben genau dann zur Neige, als ich ihn nochmals anrufen wollte, um zu fragen, warum nach den 5km kein Camp kommt. Kurzfristig machte ich mich schon mit dem Gedanken vertraut, im Auto und nicht wie sonst auf dem Dach zu schlafen. Denn auf Besuch von den größeren Bewohnern des Nationalparks (es gibt dort Löwen, Elefanten und Nilpferde) konnte ich verzichten. Letztendlich erreichten wir dann aber das Camp und bekamen auch noch ein paar Stunden Schlaf.

Den Park selbst habe ich sehr genossen. Schon auf der Suche nach unserem Camp passierten wir wirklich schöne savannenartige Abschnitte und  erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang. Zum gleichen Zeitpunkt  fuhren wir gerade an brennenden Feldern vorbei. Da die Tiere im Nationalpark einen gesegneten Appetit haben (Elefanten verspeisen mehrere Tonnen Grass täglich), legen die Ranger Feuer, um Platz zu machen, für neu wachsendes Gras. Aus irgendwelchen Gründen fühlen sich eine Vielzahl von Vögeln davon angelockt und sitzen dann neben dem Feuer auf den Wegen, die wir benutzen wollen. Wirklich ein beeindruckendes Bild.


Ebenso beeindruckend war die Nilfahrt am nächsten Morgen, bei der wir Nilpferde, Krokodile, ein paar Elefanten, eine Reihe von Vögeln und die Wasserfälle aus nächster Nähe betrachten konnten. Ich habe es auch sehr genossen, mal wieder auf dem Wasser, noch dazu auf einem schnellen Motorboot zu sein. Nach der Bootstour nahmen wir uns einen Ranger und fuhren noch eine Weile auf Gamedrive (Safari), wo wir dann Elefanten, Büffelherden, verschiedene Giraffen, Warzenschweine und Nilpferde angucken durften, von denen die Hälfte auch uns verdutzt anguckte. Als hätten wir es nicht besser timen können, waren wir mit alledem fertig und konnten gerade noch zu dem oberen Teil der Fälle fahren, als die Zeit unseres 24-Stundentickts abgelaufen war. 

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