Freitag, 25. Februar 2011

Vulcano-Tracking im Länderdreieck


Am Lake Bunyonyi hatten wir George und Jolanda wiedergetroffen, ein spanisches Pärchen, die wir schon kannten. Sie hatten mich auf die Idee gebracht, auf dem Weg nach Ruanda noch auf einen Vulkanberg zu steigen. Da mir das Vulcano-Tracking wegen der schönen Aussicht währenddessen auch schon empfohlen wurde und im Verhältnis zu anderen Bergbesteigungen schnell und günstig ist, schloss ich mich ihnen an. Am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrüh ging es also los auf den Berg Sabinyo Gorge.



Zusammen mit zwei Rangern stiegen wir los. Zunächst ging es durch grünes Dickicht, das von Bambuswäldern abgelöst wurde. Kurz nach unserem Aufbruch stieß noch ein weiterer Wanderer zu uns, der etwas spät dran war. Es war ein Franzose, der für eine Airline arbeitet, die militärisches sowie ziviles UN-Personal durch Afrika verfrachtet. Während des teilweise sehr anstrengenden Aufstiegs war es eine gute Ablenkung über seine Erfahrungen im Job und die momentane Sicherheitslage des unmittelbar neben uns liegenden Ostkongo zu plaudern. Im Zuge der Besteigung des Vulkanbergs sollten wir nämlich nicht nur einen Blick auf die drei Länder Uganda, Ruanda und Kongo bekommen, wir bewegten uns auch kurzfristig auf den Territorien der anderen beiden Länder. Der erste der drei von uns bestiegenen Gipfel markierte bereits die Grenze zu Ruanda, die wir kurzfristig überquerten. Schon hier bot sich ein wunderschöner Blick über die drei Länder. Alles sehr grün und dicht bewachsen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, der Osten der „Demokratischen“ Republik Kongo wäre ein Hort des Friedens und der Naturbelassenheit. Es war allerdings sehr wohl zu erkennen, dass der Ostkongo ein sehr schwer zugängliches Gebiet ist. Als wir dann völlig erschöpft auf dem dritten Gipfel angekommen waren, befanden wir uns direkt auf der Grenzlinie der drei Länder Uganda, Ruanda und Kongo. Auch hier bot sich eine wunderschöne und beeindruckende Aussicht. Ich hatte bei dem gesamten Aufstieg Glück, dass es nie wirklich steil wurde und sich daher meine Höhenangst nur begrenzt breit machte.

Grenze Ruanda - Uganda zwischen meinen Beinen

Der Weg zurück war dann etwas krampfig. Wir alle waren sehr erschöpft und fingen an, über spanisches Essen zu reden, um uns abzulenken. George und Jolanda versprachen – durch mich gedrängt – am Abend Tapas aus Dosen zu servieren. Das war eine neue Motivation… Nach insgesamt neun Stunden kamen wir dann wieder am Fuße des Berges an, völlig am Ende mit den Nerven. Zu unser Enttäuschung und Erniedrigung erzählte einer der Ranger uns dann, in welcher Zeit die schnellsten Touristen die Tour schon mal gemacht haben. Was er aber genau gesagt hat, behalte ich besser für mich ;)


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