Montag, 7. März 2011

Serengeti und Ngorongoro

Nach dem sehr nachdenklichen Erlebnis in Kigali fuhren Daniel und ich am nächsten Tag los Richtung Serengeti Nationalpark in Tansania. Zwei Fahrtage später hatten wir über Mwanza am südlichen Ende des Viktoriasees den Nationalpark erreicht. Am nächsten Morgen ging es dann früh los auf Gamedrive. Dass der Park uns pro Tag 200 US$ (inklusive Übernachtung ) kostet, versuchten wir dabei so schnell wie möglich wieder zu verdrängen. Ähnlich wie genau vor zwei Jahren verbrachte ich also diesen Tag in einem Nationalpark auf Safari, nur diesmal wenige hundert Kilometer weiter südlich.


Bald begegneten wir den ersten Tieren. Zunächst waren es nur Impalas, Gnus und Wasserböcke, aber bald auch Giraffen und sogar Elefanten. Fast alle Tiere waren zahm und blieben unweit des Tracks, obwohl wir uns näherten und interessiert unsere Kameras in ihre Richtung hielten. Da wir durch die Serengeti durch fahren mussten, um den Ngorongoro Krater zu erreichen, legten wir bis zum Nachmittag ca. 160km im Park hinter uns. Das war auf diesem Track auch eine ordentliche Zumutung. Aber auf dem Weg wurden wir durch den Anblick von Strauße, Hippos und unzähligen weiteren Elefanten und Giraffen belohnt. Am Ziel, dem Haupt-Safarigebiet des Parks angekommen, begaben wir uns noch auf die Suche nach Löwen, Leoparden und Geparden, leider ohne Erfolg. Trotzdem konnten wir noch zahlreiche schöne Fotos von einer Reihe von Tieren in freier Wildbahn machen, auch zwei / drei Schakale waren darunter.



Abends ging es dann zum Essen in eines der Restaurants der Angestellten des Parks. Ich bin nicht sicher, wie viele Menschen in der Serengeti arbeiten, es müssen aber wirklich viele sein. Ein Ranger hatte uns zu den Staff-Einrichtungen mitgenommen, als wir ihn nach etwas gutem und günstigem zum Abendessen fragten. Dort gab es zur Feier des Tages sogar kühles Bier. Anschließend fuhren wir auf die teuerste Campsite, auf der ich bisher übernachtet habe (30US$). Neben uns campten dort noch einige andere Tourist/innen, die allerdings von zahlreichen tansanischen Tourguides bekocht wurden. 



Wieder in aller Hergottsfrüh ging es dann am nächsten Morgen Richtung Ngorongoro Krater. Ca. 135km später und 340 US$ sowie einen Reifen ärmer (die Wellblechpiste ist der pure Horror) waren wir endlich an der Hauptattraktion der Zweitagestour angelangt, dem Krater, der mir bereits wie ein größerer Zoo, einer Art Streichelzoo ohne Streicheln beschrieben wurde. Andere Reisende, zum Beispiel Holger, hatten dort ja bereits alle Tiere von Rang und Namen erspähen können und auch wir sollten nicht leer ausgehen. Wir schlossen uns einer deutschen Reisegruppe von Frührentnern an, die uns kurzerhand adoptierte. Sie waren total begeistert von unserer Reise und so kam es, dass wir plötzlich sogar ein leckeres Mittagessen aus ihren Lunchboxen gesponsort bekamen. Sich ihnen anzuschließen hatte aber auch den Vorteil, dass wir nicht noch mal einen riesen Umweg fahren mussten, um einen Guide abzuholen, die/ der im Krater Pflicht ist. Außerdem hätte diese/r auch nicht viel Spaß gehabt, ist der Nissan doch mittlerweile ein Zweisitzer. Wir fuhren den deutschen Touris also hinterher und spekulierten darauf, dass ihre Guides das sehen würden, was wir mit unserem ungeschulten Auge nicht erspähen.

Dann kam es allerdings etwas anders. Es waren weniger die Tiere, die sie sahen, als die Horden anderer Off-Road Safariautos. Denn immer wenn viele Fahrzeuge an der gleichen Stelle parken, ist da grad was los. Zunächst fanden wir zwei uralte Löwen vor, die sich mitten auf der Straße eine Pause gönnten. Sie schienen die Prominenz zu genießen und taperten zwischen den Autos, auch an unserem vorbei, hin und her.


 Später sahen wir dann noch zwei Rhinos, sollen wohl zwei der sehr sehr seltenen Black Rhinos gewesen sein. Ich kann das schwer beurteilen, beide waren etwas zu weit weg und Off-Track Fahren ist im Krater nicht erlaubt. Nach einer Zeit verließen wir die Tourigruppe und fuhren auf eigene Faust weiter, natürlich, nachdem wir artig danke gesagt hatten. Auf dem Weg durch den Krater begegneten wir dann noch weiteren faulenzenden Löwen, einigen Hyänen, Elefanten, Strauße und Warzenschweinen. Eine eher seltene Spezies im Ngorongoro Krater, der wir später noch begegneten, ist die des irischen Landcruisers. Während wir so vor uns hin nach Tieren suchten, kamen uns Rob und Mar, das irische Pärchen, dass ich das letzte Mal in Kampala gesehen hatte, in ihrem Landcruiser entgegen. Wir verabredeten uns abends auf ein paar Bier.


Obwohl oft in den Reiseführern für den Ngorongoro Krater angepriesen, wurden wir dann leider nicht mehr Zeugen einer Jagt von Löwen oder anderen Raubtieren und auch Geparden oder Leoparden begegneten wir leider nicht. Trotzdem waren es zwei echt schöne Tage, an deren Ende wir erschöpft und glücklich aus den beiden Nationalparks herausfuhren.

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