Nach dem sehr nachdenklichen Erlebnis in Kigali fuhren
Daniel und ich am nächsten Tag los Richtung Serengeti Nationalpark in Tansania.
Zwei Fahrtage später hatten wir über Mwanza am südlichen Ende des Viktoriasees
den Nationalpark erreicht. Am nächsten Morgen ging es dann früh los auf
Gamedrive. Dass der Park uns pro Tag 200 US$ (inklusive Übernachtung ) kostet,
versuchten wir dabei so schnell wie möglich wieder zu verdrängen. Ähnlich wie
genau vor zwei Jahren verbrachte ich also diesen Tag in einem Nationalpark auf
Safari, nur diesmal wenige hundert Kilometer weiter südlich.
Bald begegneten wir den ersten Tieren. Zunächst waren es nur
Impalas, Gnus und Wasserböcke, aber bald auch Giraffen und sogar Elefanten. Fast
alle Tiere waren zahm und blieben unweit des Tracks, obwohl wir uns näherten
und interessiert unsere Kameras in ihre Richtung hielten. Da wir durch die Serengeti
durch fahren mussten, um den Ngorongoro Krater zu erreichen, legten wir bis zum
Nachmittag ca. 160km im Park hinter uns. Das war auf diesem Track auch eine
ordentliche Zumutung. Aber auf dem Weg wurden wir durch den Anblick von
Strauße, Hippos und unzähligen weiteren Elefanten und Giraffen belohnt. Am
Ziel, dem Haupt-Safarigebiet des Parks angekommen, begaben wir uns noch auf die
Suche nach Löwen, Leoparden und Geparden, leider ohne Erfolg. Trotzdem konnten
wir noch zahlreiche schöne Fotos von einer Reihe von Tieren in freier Wildbahn
machen, auch zwei / drei Schakale waren darunter.
Abends ging es dann zum Essen in eines der Restaurants der
Angestellten des Parks. Ich bin nicht sicher, wie viele Menschen in der Serengeti
arbeiten, es müssen aber wirklich viele sein. Ein Ranger hatte uns zu den Staff-Einrichtungen
mitgenommen, als wir ihn nach etwas gutem und günstigem zum Abendessen fragten.
Dort gab es zur Feier des Tages sogar kühles Bier. Anschließend fuhren wir auf
die teuerste Campsite, auf der ich bisher übernachtet habe (30US$). Neben uns
campten dort noch einige andere Tourist/innen, die allerdings von zahlreichen
tansanischen Tourguides bekocht wurden.
Wieder in aller Hergottsfrüh ging es dann am nächsten Morgen
Richtung Ngorongoro Krater. Ca. 135km später und 340 US$ sowie einen Reifen
ärmer (die Wellblechpiste ist der pure Horror) waren wir endlich an der
Hauptattraktion der Zweitagestour angelangt, dem Krater, der mir bereits wie
ein größerer Zoo, einer Art Streichelzoo ohne Streicheln beschrieben wurde.
Andere Reisende, zum Beispiel Holger, hatten dort ja bereits alle Tiere von
Rang und Namen erspähen können und auch wir sollten nicht leer ausgehen. Wir
schlossen uns einer deutschen Reisegruppe von Frührentnern an, die uns
kurzerhand adoptierte. Sie waren total begeistert von unserer Reise und so kam
es, dass wir plötzlich sogar ein leckeres Mittagessen aus ihren Lunchboxen
gesponsort bekamen. Sich ihnen anzuschließen hatte aber auch den Vorteil, dass
wir nicht noch mal einen riesen Umweg fahren mussten, um einen Guide abzuholen,
die/ der im Krater Pflicht ist. Außerdem hätte diese/r auch nicht viel Spaß
gehabt, ist der Nissan doch mittlerweile ein Zweisitzer. Wir fuhren den
deutschen Touris also hinterher und spekulierten darauf, dass ihre Guides das
sehen würden, was wir mit unserem ungeschulten Auge nicht erspähen.
Dann kam es allerdings etwas anders. Es waren weniger die
Tiere, die sie sahen, als die Horden anderer Off-Road Safariautos. Denn immer
wenn viele Fahrzeuge an der gleichen Stelle parken, ist da grad was los.
Zunächst fanden wir zwei uralte Löwen vor, die sich mitten auf der Straße eine
Pause gönnten. Sie schienen die Prominenz zu genießen und taperten zwischen den
Autos, auch an unserem vorbei, hin und her.
Später sahen wir dann noch zwei Rhinos, sollen wohl zwei der
sehr sehr seltenen Black Rhinos gewesen sein. Ich kann das schwer beurteilen,
beide waren etwas zu weit weg und Off-Track Fahren ist im Krater nicht erlaubt.
Nach einer Zeit verließen wir die Tourigruppe und fuhren auf eigene Faust
weiter, natürlich, nachdem wir artig danke gesagt hatten. Auf dem Weg durch den
Krater begegneten wir dann noch weiteren faulenzenden Löwen, einigen Hyänen, Elefanten,
Strauße und Warzenschweinen. Eine eher seltene Spezies im Ngorongoro Krater,
der wir später noch begegneten, ist die des irischen Landcruisers. Während wir
so vor uns hin nach Tieren suchten, kamen uns Rob und Mar, das irische Pärchen,
dass ich das letzte Mal in Kampala gesehen hatte, in ihrem Landcruiser entgegen.
Wir verabredeten uns abends auf ein paar Bier.
Obwohl oft in den Reiseführern für den Ngorongoro Krater angepriesen,
wurden wir dann leider nicht mehr Zeugen einer Jagt von Löwen oder anderen
Raubtieren und auch Geparden oder Leoparden begegneten wir leider nicht. Trotzdem
waren es zwei echt schöne Tage, an deren Ende wir erschöpft und glücklich aus
den beiden Nationalparks herausfuhren.
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