Sonntag, 6. Februar 2011

Uganda vor den Wahlen


Während des Abendessens lief im Fernsehen, aufgrund der schlechten Übertragung kaum verständlich, eine Dokumentation (wenn man es so nennen darf) über den ugandischen Herrscher Museveni und seine Errungenschaften. In wenigen Tagen sollen hier ein neues Parlament und ein neuer Präsident gewählt werden. Die „Dokumentation“ lief im staatlichen Fernsehen und zeigte die ersten zwanzig Minuten fast ausschließlich Interviews des Präsidenten, von seiner Machtübernahme 1986 bis heute und das ugandische Militär.

Politiker (aller Parteien) kleben ihre Werbeplakate auf alles, was sie finden könen (in diesem Fall auf das Schild einer Grundschule in the middle of nowhere)


Dabei wurde die freundliche Frauenstimme nicht müde zu betonen, was der Präsident und das Militär alles Gute für das Land und die Demokratie getan hätten. Sehr unterhaltsam! Als ich mich in der Lehmhütte, in der wir aßen umsah, entdeckte ich ein Plakat eines Gegenkandidaten des Präsidenten. Mir konnte zwar niemand sagen, wofür die Kürzel der Partei des Gegenkandidaten stehen, aber einer der Besucher des Restaurants hatte ein Wahlwerbe T-Shirt dieses Kandidaten an und unterstützt ihn, wie er mir versicherte. Auf Nachfragen erklärte er, die Wahlen würden wohl schon frei und fair verlaufen. Es könne aber auch sein, dass die Gewinner am Ende die Verlierer seien (???). Naja, wie auch immer, ich fand es jedenfalls interessant Menschen zu sehen, die sich offen für einen Gegenkandidaten des Präsidenten aussprechen, inmitten anderer, die den Präsidenten und sein National Resistance Movement unterstützen.

Die Frau, die uns mittags das "Bier" verkauft hat in einem T-Shirt mit dem Kontafei des Präsidenten