Sonntag, 6. Februar 2011

Die Perle Afrikas


Die Grenze von Kenia zu Uganda, nördlich des Mount Elgon, ist ein sehr beschaulicher Ort. Sie wird von einem kleinen Fluss gebildet und erinnerte mich stark an die Verfilmung Robin Hoods mit Kevin Costner. Nur eben, dass ich mit meinem Auto und nicht mit meinem Pferd die Grenze überqueren wollte. Ich hatte diesen Grenzübergang nicht ganz ohne Grund gewählt. Man hatte mir erzählt, dass sie hier nicht mehr die bisher geprellte Straßengebühr einfordern würden. Und so war es auch. Als ich den Zollbeamten darauf hinweisen wollte, dass er den Stempel an einer anderen Stelle in mein Carnet machen muss, wies er mich mit einem „Ich kenne meinen Job“ zurück. Naja, während ich, um die Unhöflichkeit zu vertuschen, begann über das Wetter zu reden, fiel mir auf, dass er ihn wohl nicht so gut kannte bzw. ernst nahm. Nicht nur, dass ich die 40 US$ Road Tax unterschlagen hatte, ich war gerade im Begriff das Land mit einem Auto zu verlassen, das mir laut Papieren gar nicht gehört (Die Vollmacht für das Carnet hat der ADAC bis heute leider nicht geschickt). Ebenso erging es mir in dem verträumten Zollbüro auf ugandischer Seite: Niemand merkte, dass ich nicht Henrik und damit Besitzer des Fahrzeuges bin.

Von dem verträumten Grenzort ging es dann in eine wunderschöne Berglandschaft Ostugandas. Ich bin mal wieder überrascht, wie sich mit einer Grenze, also einer Menschen gemachten Linie, auch die Natur und nicht nur die Kultur- und Nationenzugehörigkeit gewaltig ändern können. Uganda scheint mir bisher wunderschön zu sein. Es fängt an, Äthiopien Konkurrenz zu machen. Die ersten Kilometer durchs Land sind von sehr grünen Bergabschnitten und blutroten Sandstraßen gekennzeichnet, wirklich beeindruckend. Ebenso wie in Äthiopien winken mir begeistert und freundlich Kinder zu. Anders als in Äthiopien hörte ich aber nur ein Mal den Satz „Give me“ und zudem winkten mir auch viele Erwachsene zu. Den dritten Hitchhiker für diesen Tag nahm ich dann mit, nachdem er dieses Foto von mir machte. Er war gerade auf dem Weg von der Schule nach Hause, das ca. 10Km entfernt lag.