Eigentlich wären wir gar nicht am Mount Kenia
vorbeigekommen. Doch nachdem wir nicht die geplante Route über Nordkenia direkt
nach Uganda nehmen konnten, weil Henrik zur Botschaft nach Nairobi musste, um
sich einen neuen Pass zu besorgen, lag es dann doch auf der Strecke. Wir kamen
nachmittags am Berg an, so dass es wenig Sinn machte, am gleichen Tag noch auf
den Berg zu steigen. Anstelle dessen entspannten wir endlich mal ein wenig auf
dem dortigen Campingplatz, der schon südlich des Äquators liegt. Wir hatten von
holländischen Motorradfahrer/innen schon gehört, dass es dort Elefanten geben
sollte. Doch auf dem kurzen Erkundungsweg um den Campingplatz herum konnten wir
sie nicht finden. Henrik hatte dann Glück, als er ein Bad in einer Badewanne nahm,
die im Freien stand. Er hatte es sich mit Rotwein, Zigaretten, Oliven und Mango
in der heißen Wanne bequem gemacht und dachte gerade „Alles was jetzt noch
fehlt, sind Elefanten“, als sie hinter ihm langschlichen.
Am nächsten Tag ging es dann noch vor Sonnenaufgang los,
zuerst den Guide abholen. Ich war der Meinung gewesen, wir bräuchten einen,
weil er uns etwas über Flora und Fauna erzählen würde. Vielleicht machen das
auch manche der Guides und in anderen Nationalparks Kenias ist das sicherlich
sehr sinnvoll. Unser Guide war zwar ganz nett, aber eher wenig hilfreich. Manchmal
mussten wir sogar auf ihn warten, weil er nicht so schnell den Berg hochkam.
Außerdem half er uns weder dabei, die bürokratischen Hürden zu nehmen, um im
eigenen Fahrzeug in den Park zu kommen, noch erzählte er Vieles von Interesse
über den Park. Am Mount Kenia gibt es allerdings auch nicht so viele Tiere, wir
bekamen auch kaum welche zu Gesicht. Es geht eher um den Berg und die
Vegetation, denke ich. Am Ende bestiegen wir den Berg, der von oben eine sehr
schöne Sicht über die Region bietet, nur auf 3.900m ausgehend von 3.300m, wo
wir entspannt mit unserem Vehikel hin kutschierten waren. Wir parkten das Auto
an der ersten Hütte und stiegen bis zum ersten wirklich interessanten Aussichtspunkt,
von dem der Gipfel gut sichtbar ist. Insgesamt war es eine schöne Erfahrung,
wenn auch nicht das Highlight schlecht hin. Vielleicht muss man sich noch etwas
mehr Zeit als einen Tag nehmen und vielleicht ist es auch besser, seine
Wanderschuhe vorher mal einzulaufen. Im Moment ist nämlich nur noch in
Flip-Flops laufen angesagt, weil meine Hacken so wund sind. Hätte jemand mir,
dem Flachlandtiroler, ja auch mal sagen können, dass man solche Schuhe vorher
einlaufen muss…
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