Mittwoch, 23. März 2011

Ohne Sprit nach Mosambik

Vorgestern setzte ich morgens Daniel am Flughafen in Lilongwe ab und machte mich auf den Weg zur mosambikanischen Grenze. Um nach Simbabwe zu kommen muss von Malawi entweder Mosambik oder Sambia gekreuzt werden und ich hatte mich für Mosambik entschieden.

Noch in Lilongwe waren wir zwei mal tanken, einmal zehn und einmal sechs Liter Diesel. Das sollte mich eigentlich mindestens ca. 160km weit bringen. Leider blieb ich nach 90km, kurz nach Überquerung der malawisch-mosambikanischen Grenze liegen… Schon der Grenzübergang war kein Spaß: Die mosambikanischen Grenzer denen ich gegenüberstand sind an Arroganz, Unfreundlichkeit und Inkompetenz wahrscheinlich nur von ihren US-amerikanischen Kolleg/innen zu übertreffen. Obwohl ich nur für einen Tag in Mosambik war, musste ich trotzdem die gesamten Visa- und Versicherungsgebühren zahlen. Transitvisa gäbe es nur in der Botschaft. Und überhaupt sei das ja so ein Aufwand, dass sie mir jetzt ein Visum ausstellen müssen und ich noch keins habe. Nicht besonders glücklich verließ ich also nach einiger Zeit wieder den Grenzposten, nur um dann fünf Kilometer später mangels Diesel liegen zu bleiben.

Ich hatte die Knappheit zwar schon an der Anzeige im Armaturenbrett erkannt, dachte aber, da ist entweder etwas defekt oder sie zeigt mal wieder nichts an. Das tut sie immer, wenn nicht mehr viel drin ist. Diesmal war wirklich nichts mehr drin. Einer der beiden oder beide Tankwarte müssen mich also ordentlich verar… haben. Das war Daniel und mir schon einmal passiert, da hatten wir es aber noch auf der Tanke gemerkt und einfach weniger bezahlt. Diesmal waren wir erst spät dran und danach hatte ich anderes zu tun, als das Auto betankt wurde.


 Zum Glück waren ein paar Mosambikaner auf Fahrrädern sehr hilfsbereit und fuhren mit meinem Ersatzkanister und dem wenigen Geld, dass ich in lokaler Währung hatte, zur Grenze zurück, um die Kohle wieder in malawische Kwatscha zu tauschen und damit Diesel zu kaufen. Eine Ewigkeit später konnte es dann weitergehen. Allerdings nur, nachdem ich meinen kühnen Helfer noch mit meinem letzten Geld, ein bisschen Brot, Bananen und Tomatenmark bezahlt hatte. Der Diesel in meinem Tank brachte mich genau bis ins nächste Dorf. Dort war aber gerade Stromausfall, also musste ich warten. Denn es ist auch die letzte Tankmöglichkeit für die nächsten 230km. Dafür ist es allerdings günstig. Außerdem wurde ich kurze Zeit später mit einem echt beeindruckenden Sonnenuntergang belohnt, bei dem die Sonne hinter dem Gewitter hervorkam und am Horizont verschwand. Dieses Erlebnis wurde dann aber dadurch getrübt, dass ich einen Hund überfuhr, der hinter einer Kurve mitten auf der Straße stand, sich nicht rührte und erst im letzten Augenblick zu sehen war. Echt ein besch... Tag!

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