Noch in Lilongwe waren wir zwei mal tanken, einmal zehn und
einmal sechs Liter Diesel. Das sollte mich eigentlich mindestens ca. 160km weit
bringen. Leider blieb ich nach 90km, kurz nach Überquerung der
malawisch-mosambikanischen Grenze liegen… Schon der Grenzübergang war kein
Spaß: Die mosambikanischen Grenzer denen ich gegenüberstand sind an Arroganz,
Unfreundlichkeit und Inkompetenz wahrscheinlich nur von ihren US-amerikanischen
Kolleg/innen zu übertreffen. Obwohl ich nur für einen Tag in Mosambik war,
musste ich trotzdem die gesamten Visa- und Versicherungsgebühren zahlen.
Transitvisa gäbe es nur in der Botschaft. Und überhaupt sei das ja so ein
Aufwand, dass sie mir jetzt ein Visum ausstellen müssen und ich noch keins habe.
Nicht besonders glücklich verließ ich also nach einiger Zeit wieder den
Grenzposten, nur um dann fünf Kilometer später mangels Diesel liegen zu bleiben.
Ich hatte die Knappheit zwar schon an der Anzeige im Armaturenbrett
erkannt, dachte aber, da ist entweder etwas defekt oder sie zeigt mal wieder
nichts an. Das tut sie immer, wenn nicht mehr viel drin ist. Diesmal war
wirklich nichts mehr drin. Einer der beiden oder beide Tankwarte müssen mich
also ordentlich verar… haben. Das war Daniel und mir schon einmal passiert, da
hatten wir es aber noch auf der Tanke gemerkt und einfach weniger bezahlt.
Diesmal waren wir erst spät dran und danach hatte ich anderes zu tun, als das
Auto betankt wurde.
Zum Glück waren ein paar Mosambikaner auf Fahrrädern sehr
hilfsbereit und fuhren mit meinem Ersatzkanister und dem wenigen Geld, dass ich
in lokaler Währung hatte, zur Grenze zurück, um die Kohle wieder in malawische
Kwatscha zu tauschen und damit Diesel zu kaufen. Eine Ewigkeit später konnte es
dann weitergehen. Allerdings nur, nachdem ich meinen kühnen Helfer noch mit meinem
letzten Geld, ein bisschen Brot, Bananen und Tomatenmark bezahlt hatte. Der
Diesel in meinem Tank brachte mich genau bis ins nächste Dorf. Dort war aber
gerade Stromausfall, also musste ich warten. Denn es ist auch die letzte
Tankmöglichkeit für die nächsten 230km. Dafür ist es allerdings günstig.
Außerdem wurde ich kurze Zeit später mit einem echt beeindruckenden Sonnenuntergang
belohnt, bei dem die Sonne hinter dem Gewitter hervorkam und am Horizont
verschwand. Dieses Erlebnis wurde dann aber dadurch getrübt, dass ich
einen Hund überfuhr, der hinter einer Kurve mitten auf der Straße stand, sich nicht rührte und erst im letzten
Augenblick zu sehen war. Echt ein besch... Tag!
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