Sonntag, 23. Januar 2011

Hier noch einige Infos für andere Overlander, die die Strecke auch fahren wollen:


Wir sind (mit einem Nissan Terrano) von Äthiopien nach Kenia nicht über Moyale und Marsabit, sondern über den Lake Turkana gefahren. Im Internet haben wir zuvor echt schauerliche Sachen über die Strecke, aber auch vieles über die Schönheit der Strecke gelesen. Nun ja, was die Qualität der Strecke angeht, ist es eher unbegründet, wenn auch nicht ganz an den Haaren herbeigezogen, zumal es sicherlich von der Jahreszeit abhängt (Regenzeit).

Straßenverhältnisse und Wegbeschreibung: Von Arba Minch in Äthiopien bis nach Omorate sind es zwei Tage. Die Straße war meist nicht geteert, aber eigentlich gut. Omorate ist ein Ort in der Nähe der Grenze, wo der Ausreisestempel in den Pass gedrückt wird. Das Carnet kann hier aber nicht gestempelt werden, das muss, wenn überhaupt, in Addis gemacht werden. Und dort soll es wohl Probleme geben. Wir hatten durch Zufall (aus Versehen) schon ein Ausreisestempel bei der Einreise ins Carnet bekommen. Von Omorate geht es dann 16km zurück bis zu einer Kreuzung  (grünes Schild bei N 4° 44,09 E 36° 10,45) und dann ca. 50km auf einem Sandtrack bis zur Grenze. Dort gibt es keinen wirklichen Grenzübergang. Kurz hinter der Grenze heißt der erste kenianische Ort Ilerit. Dort muss man sich bei der lokalen Polizei registrieren lassen (So heißt es, wenn man es nicht macht passiert wahrscheinlich auch nichts.). Dann sind wir in einem Rutsch (morgens dort) in den Siblioi Nationpark gefahren und haben dort genächtigt. In der Nähe des Ortes Derati gibt es ein Wasserloch. Wie die Qualität des Wassers genau ist, weiß ich nicht. Zum Waschen und Abwaschen geht es wohl. Wir beide leben ja noch;) In den Park zu fahren sollte man jedoch vermeiden. Es lohnt sich nicht wirklich und kostet 20USD/ Person und noch mal 3€ fürs Auto. Danach war unsere nächste Übernachtung am Lake Turkana. Wir sind ein paar Km hinter der Ausfahrt aus dem Nationalpark Richtung Westen abgebogen (Kreuzung: N 3° 31,027 E 36° 24,933) und auf einem Track zum See gefahren, der auf der Karte nicht drin ist, aber er existiert! Man kommt dann bei N 3° 17,398 E 36° 16,587 am See heraus. Von dort aus ging es bis nach Loyangalani (oder so) am See entlang, sehr schön und wohl besser als die Standartstrecke. Zurück auf diese kommt man bei N 2° 51,294 E 36° 42,214. In Loyangalani haben wir in einem schönen Camp übernachtet (Palm Shade Camp). Bis dahin gibt es immer mal wieder steinige Abschnitte, die auch mal einen Platten verursachen können. Im Großen und Ganzen ist es aber erträglich. Schlimmer wird es erst auf der Strecke von Loyangalani nach Maralal. Uns wurde in Loyangalani erzählt, die Strecke könnte man locker an einem Tag machen. Das halte ich für groben Unfug. Wir haben uns zwar verfahren und es im Endeffekt nur bis ein paar duzende Kilometer auf der Strecke vom See weg geschafft, aber auch am nächsten Tag mussten wir den ganzen Tag fahren, um kurz nach Einbruch der Dunkelheit in Maralal anzukommen. Diese Strecke führt über South Horr und Baragoi (hier gibt es wieder Diesel, wenn auch teuer), dann über die Berge nach Maralal. Andere Reisende hatten mir erzählt, dass sie in South Horr nach Südosten auf die Hauptstrecke zurück abgebogen sind und in Laisamis herausgekommen waren. Das ist vielleicht auch die bessere Wahl. Denn wir hatten es nicht leicht auf dem Streckenabschnitt an diesem Tag. Es ist ein elendes Gepolter. Die Straßen sind so mäßig (meist steinig), so dass man nur langsam dahin wackeln kann. Auch von Maralal, wo der Diesel zwar noch teurer als in Nairobi aber erschwinglich ist (ca. 1€), geht es dann nicht gleich viel besser weiter. Es ist zwar angenehmer zu fahren, weil es nicht mehr ganz so poltert und man auch schneller fahren kann, aber die Straße ist im Wellblechzustand und daher leidet das Material (jedenfalls unseres) dabei auch nicht unerheblich. Außerdem wurde uns in Maralal gesagt, dass wir nicht den direkten auf der Karte eingezeichneten Weg fahren sollen, weil der nicht sehr gut sei. Das bedeutete, dass wir einen riesen Umweg genommen haben: Wir sind zunächst Richtung Wamba gefahren (aber nicht ganz bis dort) und dann bei Archers Post auf die Hauptstrecke. Die Frage ist, ob die andere Strecke nun wirklich so viel schlechter ist. Ich weiß, schlechter geht (fast) immer, aber das Wellblech ist auch kein Spaß.

Zur Verfügbarkeit: Diesel gibt es das letzte Mal in Turmi, 70km vor Omorate. Wie die Qualität ist, weiß ich nicht. Dort gibt es auch Brauchwasser vom Brunnen. Wir hatten Flaschenwasser schon in Arba Minch gekauft, genauso wie Obst und Gemüse. Brot gibt es aber. In Ilerit kann man auch Flaschenwasser Kaufen und Brauchwasser auffüllen, aber Flaschenwasser in Kenia ist teuer: In illerit 1L=1€. Danach wird es (bis auf wenige keine Wasserstellen) knapp mit Wasser. In Loyangalani gibt es wieder Wasser (sowohl als auch), aber keinen Diesel und nur wenig Obst und Gemüse, dafür Brot. Diesel gibt es auch nicht wirklich in South Horr (obwohl dort die christliche Mission etwas verkaufen soll, wie wir gehört haben), sondern erst in Baragoi (südlich) oder Laisamis (südöstlich), je nachdem, wie man weiterfährt. Und wie schon erwähnt, der Diesel wird günstiger auf dem Weg nach Nairobi.