Dienstag, 12. April 2011

Durban: Eine unterschätzte Stadt?


Nach der Abreise meiner Eltern Richtung Kapstadt machte ich mich auf den Weg nach Durban. Auf der Reise hatte ich nicht viel Gutes über die Stadt am Ozean gehört. Es soll nicht besonders schön und außerdem gefährlich sein (hohe Kriminalitätsrate). Einige Tage, bevor ich mich jedoch auf den Weg nach Durban mache höre ich, dass es vieles Sehenswerte gibt und gar nicht so gefährlich ist. Es ist also wie immer: Jede/r erzählt etwas anderes und es liegt bei mir, es herauszufinden.


 Um es vorweg zu nehmen: Ich fand das, was ich von der Stadt gesehen habe super. Nun bin ich auch kein Landei und habe nicht kategorisch etwas gegen Städte sondern fühle mich dort oft wohl, genieße die Vielfalt und das Angebot in greifbarer Nähe. Aber Durban hat noch mehr. Es ist eine verhältnismäßig große Stadt (3,5 Millionen Einwohner/innen), sehr indisch geprägt, mit einem schönen Stadtstrand, an dem ich sogar surfen könnte, wenn nicht gerade Sturm wäre und die Wellen ein einziges Chaos bildeten. Es wäre auch ein schöner Ort, um hier für eine Weile als Segellehrer zu arbeiten…

Ich komme bei Matt unter, einem sehr entspannten New Yorker Couchsurfer, der mich und Jenn, ebenfalls eine Couchsurferin aus New York, in seinem geschätzt nur 12 Quadratmeter Studentenzimmer beherbergt. Matt, der International Development studiert und auch sonst irgendwie auf meiner Wellenlänge zu sein scheint, nimmt uns abends nach seinem Rugbytraining mit auf eine Party. Wir haben eine Menge Spaß und lernen viele Leute kennen, bevor wir nebeneinander im Club einpennen.

Den nächsten Tag verbringen Jenn und ich damit, Durban bei schlechtem Wetter zu besichtigen. Mir verdeutlicht sich der Eindruck, den ich schon die ganze Zeit in Südafrika und besonders am Tag zuvor beim Einfahren in die Stadt erahnt hatte: Das ist doch nicht Afrika hier, oder? Die Infrastruktur ist erste Sahne, meist Drei- oder noch mehrspurige Straßen, das Stadtbild westlich modern und dann so viele indisch aussehende Menschen hier. Jenn meint, es sei die größte indische Community außerhalb Indiens. Wir gucken uns die größte Moschee so weit im Süden Afrikas an. Unkleverer Weise an einem Freitagmittag. Wie bekloppt und dass das mir passiert… Danach geht es auf einen Touri- und einen einheimischen Markt. Auf Letzterem werden traditionelle Heilungsmittel, wie Schlangenhäute, Hasenfüße usw. verkauft. Im Anschluss gucken wir uns noch den Hafen an und eine Kunstgallerie.


 Am nächsten Morgen wollen Jenn und ich eigentlich noch ins Aquarium, das drittgrößte der Welt. Aber zum einen ist die Zeit knapp und zum anderen lockt der Strand bei 1A-Wetter dazu ein, das Aquarium links liegen zu lassen. Wir verbringen also den Vormittag am Strand und im Wasser, bevor wir uns auf den Weg Richtung Lesotho, dem zweiten kleinen Königreich machen, das von Südafrika umschlossen wird. Da Jenn in die gleiche Richtung wie ich unterwegs ist und außerdem ganz nett ist, sind wir nun für ein paar Tage zu Zweit im Auto. Und was Durban angeht muss ich muss Matt zustimmen: Es ist eine Stadt, die unterschätzt wird…

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