Dienstag, 17. Mai 2011

Cape Town und Stellenbosch


Insgesamt hatte ich noch etwas Zeit bis zur Abreise zurück nach Berlin. Einer der wenigen noch bezahlbaren Flüge nachhause, auch wenn dieser noch verdammt teuer war, sollte nun also am 8. Mai gehen. Bis dahin machte ich mich auf, Kapstadt und Umgebung zu erkunden. Zunächst fand ich keine Couchsurfer/innen in Kapstadt und kam in einem Backpackers unter. Zwischendurch fuhr ich auch noch mal nach Stellenbosch, einem etwas reicheren Städtchen ein paar Kilometer außerhalb Kapstadts, in dem Weinanbau großgeschrieben wird. In Stellenbosch konnte ich auch Couchsurfen, bei Tania und ihren vier Mitbewohnerinnen in einer Studentinnen WG. An dem Tag, den ich sie besuchte, waren wir auf einem Wein- und Käsefestival. Das bedeutet um 11h mit Trinken anfangen und bis 16h nicht damit aufhören. Wir hatten Spaß, soweit ich das noch beurteilen kann.


Zurück in Kapstadt machte ich mich daran, die Karre zu warten oder besser, warten zu lassen. Unter anderem hatte ich schon seit Monaten größere Probleme mit der Elektrik, so manche Autoelektriker Afrikas hatten sich schon daran versucht. Aber bisher hatten ihre Bemühungen jeweils nur wenige Kilometer gehalten. Da nichts die Fahrfähigkeit oder –sicherheit einschränkte und ich nie viel Zeit an einem Ort verbrachte, musste ich also bis Kapstadt warten. Hier war zwar davon auszugehen, dass die Elektriker mehr von ihrem Fach verstanden, sie ließen sich dafür aber auch dementsprechend bezahlen. Umgerechnet 40€/ Stunde wollte der erste haben, ohne eine Prognose abzugeben, wie lange es dauern könnte. Der zweite war da schon kooperativer :) Er begrüßte mich mit einem: „I like your car and this way of travelling“ als ich auf den Hof fuhr. Kurze Zeit später standen Armin und seine gesamte Belegschaft an seinem Computer und ließen sich begeistert von mir meinen Blog im Internet bzw. die Überschriften und Bilder zeigen. Dabei ließ ich fallen, dass ich nach einer so langen Reise kaum noch Geld hätte. Armin versprach, einen guten Preis zu machen, was er dann auch tat. Das dauerte dann allerdings drei Tage und hatte zur Folge, dass ich so einige andere Dinge weder selbst machen noch machen lassen konnte.

Fast 10.000 KM Luftlinie nach Berlin
In der Zwischenzeit hatte ich eine Couch in Kapstadt gefunden. Marco und seine Mitbewohnerinnen nahmen mich in ihrem wunderschönen Haus auf, direkt um die Ecke von meinem Backpackers im Stadtteil Observatory. An dieser Stelle vielen Dank an meine Hosts in Obs und ihre Mühe!!! Mit Marco ging ich dann des Öfteren im schweinekalten Atlantik surfen. Das taten wir meist morgens oder abends und am Tag erkundete ich Kapstadt. Ich war natürlich auf dem Tafelberg, guckte mir die Innenstadt und das Museum District Six an (das dokumentiert wie während der Apartheid die Rassenpolitik der Machthaber tausende Menschen, teilweise brutal vertrieben hat). An meinem letzten Tag fuhr ich mit dem Auto bis zum Kap der Guten Hoffnung. Das ist eine einmalig schöne Strecke, dessen Landschaft sehr an den Highway 1 in Kalifornien erinnert. Am Kap angelangt fühlte ich eine gewisse Aufregung. Es ist schon ein besonderes Gefühl zu wissen, dass man da selbst hingefahren ist und nun am letzten Ende (wenn auch nicht südlichstem) Afrikas steht. 

Cape of Good Hope

 Kapstadt ist insgesamt eine wirklich schöne Stadt, gerade von der Lage und der Landschaft drin und drum herum ist es einmalig. Natürlich ist Kriminalität ein Thema, aber keines, mit dem ich Bekanntschaft gemacht habe. Zum Glück über den gesamten Zeitraum der Reise nicht!

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